Soziale Netzwerke wie LinkedIn (aber auch XING oder Facebook) eignen sich besonders zum Netzwerken, zur Neukundenakquise und fürs Branding. Das Profilbild ist hierfür ein entscheidender Faktor. Wir haben viele Profile analysiert und die wichtigsten Tipps und Tricks zusammengestellt.
Doch bevor wir uns konkreten Beispielen von LinkedIn Profilfotos zuwenden, muss zunächst geklärt werden, warum diese so wichtig sind. Hier kommt der LinkedIn Sales Funnel ins Spiel – der genau so für andere soziale Netzwerke gilt.
Haben Sie gedacht, dass auf ein LinkedIn-Profil der Lebenslauf gehört und bei Unternehmensseiten eine Eins-zu-Eins-Kopie der ‚Über Uns‘-Sektion der Webseite?
Dann geht es Ihnen wie den meisten Menschen: Sie liegen falsch. Die wenigsten Profilbesucher sind daran interessiert, wo Sie zur Schule gegangen sind oder in welchem Jahr Ihr Unternehmen gegründet wurde.
Stattdessen wollen die Menschen wissen: Warum sollten sie sich mit Ihnen vernetzen? Was können Sie, das ihnen hilft? Welche Leistungen bietet Ihr Unternehmen, das Ihre Kontakte weiterbringt?
Hierzu sollte Ihre LinkedIn-Seite ähnlich aufgebaut sein, wie Experten die Landingpage einer Webseite strukturieren würden. Eine solche Struktur besteht üblicherweise aus den folgenden drei Hauptelementen.
Awareness-Phase (Headline, LinkedIn Profilfoto und Profilhintergrund):
Das Ziel dieser Phase ist es, den Adressaten abzuholen und zu signalisieren: Dafür stehen Sie, das machen Sie, darum geht es. Diese ersten Informationen sind vergleichbar mit Ihrem Elevator-Pitch. Sie dienen dazu, Aufmerksamkeit zu generieren und Ihren Interessenten dazu zu bewegen, weiterzulesen.
Consideration-Phase (Profiltext, Berufserfahrung):
In dieser Phase geht es darum genauer zu erklären, was Sie tun und wie Sie Ihrem Adressaten helfen können. Wichtig: Driften Sie nicht in Allgemeinplätze und Plattitüden ab, sondern beschreiben Sie so konkret wie möglich, welche Probleme Sie lösen können. Unternehmensseiten haben hierfür den Bereich „Über“. Dies ist weniger praktisch, weil Besucher erst auf den entsprechenden Menüpunkt klicken müssen, die Regeln sind aber die gleichen: Kein Marketing-Blabla, sondern ganz konkret beschreiben, wie Ihr Unternehmen Ihren Kunden hilft.
Decision-Phase (Medien Call-To-Action):
Das Ziel dieser Phase ist es, eine Handlung zu erzeugen! Der Profilbesucher soll etwas tun – zum Beispiel eine Nachricht an Sie schicken (Profil) oder Ihre Webseite besuchen (Unternehmenswebseite).
Sie merken schon: Um einen potenziellen Kunden reliabel von der Awareness-Phase (Phase 1) zur Decision-Phase (Phase 3) zu bringen, reichen allgemeine Lebenslauf-Informationen nicht aus. Stattdessen müssen Sie zeigen, was Sie haben: Auf eine ehrliche, konkrete und fassbare Art und Weise.
Auf Basis dieses Funnels wird deutlich, warum das Profilbild so wichtig ist: Es ist eines der ersten Elemente, die Ihre Profilbesucher zu Gesicht bekommen. Wenn Sie kein Profilfoto oder ein schlechtes Profilphoto haben, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass potenzielle Interessen Ihr Profil wieder verlassen, bevor sie zum Eigentlichen gekommen sind: Ihrem Angebot!
Menschen sind soziale Wesen. Soziale Medien sprechen genau dieses Bedürfnis an, das allen Menschen innewohnt: Sie wollen Kontakte knüpfen und sich mit anderen Menschen austauschen.
Mit anderen Worten: Menschen sind auf andere Menschen, vor allem aber auf Gesichter fokussiert. Es ist kein Zufall, dass wir selbst in den simpelsten Formen noch ein Gesicht erkennen. Für LinkedIn bedeutet das: Nutzen Sie ein aussagekräftiges Profilphoto! Das ist keine Raketenwissenschaft, aber experimentelle Bilder, die ihr Gesicht verbergen, sollten vermieden werden.
Sie lachen? Glauben Sie mir, habe ich alles schon gesehen. Es war eine Zeit lang mal ein kleiner Trend, als Profilbild das Abbild des eigenen Neugeborenen zu nutzen. In der Folge blickten einem aus der Kontaktliste ganz viele Babygesichter entgegen. Professionell geht anders. Ihr Ziel ist es doch, Ihre Person oder Ihr Unternehmen als vertrauenswürdige Entität zu positionieren, die für Ihre Kunden einen echten Mehrwert leistet.
Sehen wir uns hierzu zunächst einige Negativbeispiele an.
Diese Beispiele sind keine echten Personen, sondern wurden von uns verändert und erdacht. Sie entspringen zwar realen Vorbildern, aber wir wollen natürlich niemanden verunglimpfen.
Wer sich aufmerksam auf LinkedIn, XING, Facebook und Co. umsieht, wird rasch zahllose solcher Beispiele entdecken. Es ist erschreckend, wie viele Menschen aktiv auf Sozialen Medien zur Kundenakquise unterwegs sind – und durch ein schlechtes Profilfoto ihre Chancen selbst verschlechtern. Machen Sie nicht die gleichen Fehler und lernen Sie aus den folgenden drei Beispielen!
Würden Sie etwas von einer Person kaufen, deren Profilbild so aussieht? Vermutlich nicht. Auch, wenn durch Instagram-Filter oder Facebook-Addons das Hinzufügen von lustigen Icons auf Bildern immer beliebter wird. Auf LinkedIn sind solche Spielerein eher kontraproduktiv.
Das ist in etwa so, als wenn Sie mit Badehose zu einem wichtigen Meeting erscheinen. Da würden Sie viele fragende Blicke ernten. Viel wichtiger ist es, auf LinkedIn einen professionellen, aber auch nahbaren Eindruck zu hinterlassen. Letztlich sollen Ihre Person und Ihr Unternehmen in einem positiven Licht erscheinen und dazu einladen, mit Ihnen in Kontakt zu treten.
Wenn wir die Mimik unseres Gegenübers nicht sehen können, fällt es schwerer, seine Emotion zu deuten. Nicht umsonst gibt es in Deutschland das Vermummungsgesetz. Den Mund zu verdecken wird gemeinhin als unfreundlich empfunden. In jedem Fall aber reduziert es das Vertrauen.
Das obige Bild wurde sicherlich mit guten Intentionen ausgewählt, erzielt aber das Gegenteil. Weil das Gesicht der Person in Teilen verdeckt ist, wirkt sie weniger sympathisch und weniger vertrauenswürdig. Das ist ein Automatismus in unserem Denken, dem wir nur schwer entfliehen können. Setzten Sie stattdessen lieber auf solche Bilder, auf denen Ihr Gesicht vollständig zu sehen ist.
Warum sollte jemand an die Hochwertigkeit Ihres Services glauben, wenn Ihr eigenes Foto unklar und unprofessionell aussieht? Eben. Wie Sie aussehen – und damit ist nicht Ihre Nasenlänge oder Augenfarbe gemeint, sondern wie seriös Ihr Bild erscheint – ist eine der ersten Hinweise, die Ihre Profilbesucher erhalten. Diese Information wird unbewusst dazu genutzt, Sie zu bewerten.
Erscheinen Sie vertrauenswürdig? Freundlich? Ehrlich? Professionell? Mit einem schlechten Bild geben Sie unbewusst die Antwort: Nein. Um das zu vermeiden, benötigen Sie ein scharfes, freundliches Foto. Schnappschüsse wie das oben gezeigte Bild des heimischen Sportvereins haben auf LinkedIn ebenso wenig zu suchen wie Familien- und Urlaubsbilder.
Nachdem wir nun 3 Negativbeispiele gesehen haben, wird es Zeit für Positivbeispiele, aus denen man ebensoviel lernen kann. Wer das Maximum rausholen will, kümmert sich nicht nur um ein gutes Profilbild, sondern optimiert dieses zudem auf seine Zielgruppe.
Denn nicht jedes LinkedIn oder XING Profilbild muss gleich aussehen. Wer mehr lächelt, wirkt sympathischer. Wer strenger schaut, wirkt autoritärer. Auch Kleider machen Leute: Ein Hemd oder gar nur ein T-Shirt wirkt ganz anders als ein Anzug. Das gilt auch für Frauen: Kleid, Bluse oder Hosenanzug lassen Sie offener, nahbarer oder professioneller und kühler wirken.
Hier gibt es kein richtig oder falsch, denn letztlich kommt es auf Ihre Zielgruppe an. Kleiden Sie sich am besten so, wie Sie es auch bei einem beruflichen Meeting tun würden.
Dieses Profilbild sieht freundlich und professionell aus. Es strahlt Vertrauen aus. Sie benötigen keine teure Spiegelreflexkamera, um solche Aufnahmen hinzubekommen. Die meisten Handykamers moderner Smartphones schießen passable Fotos. Besonders groß werden diese auf Linkedin ja ohnehin nicht angezeigt.
Frank Schnell schaut mittig in die Kamera und lächelt. Er blickt den Profilbesucher dadurch aus dem Bildschirm heraus an. Weil unser Gehirn so sehr auf Gesichter fokussiert ist, und unsere empathischen Spiegelneuronen Emotionen spiegeln, löst das Profilbild eine innere Reaktion hervor: Wir lächeln zurück.
Auch wenn dieser Effekt nur klein und, und natürlich nicht alle beim Anblick dieses Bildes wirklich lächeln, ist der Effekt messbar: Wir nehmen die Person unbewusst als sympathischer und freundlicher wahr.
Auch Profilfotos, die mehr als nur das Gesicht zeigen, können gut funktionieren. Je mehr wir von einem Menschen sehen, desto greifbarer wird er für uns. Auch das ist ein psychologischer Effekt, dessen Resultate messbar sind.
Profilfotos, auf denen auch Teile des Oberkörpers zu sehen sind, lassen zudem mehr Raum für Kleidung – auch die kann strategisch gewählt werden.
Ein kleiner Kritikpunkt ist dennoch angebracht: Nicht mittig in die Kamera schauen, das kann man machen. Aber dann lieber nach rechts (aus der Sicht des Betrachters) statt nach links schauen. Wir lesen von links nach rechts und stellen uns den Blick nach links oft wie einen Blick in die Vergangenheit, des Blick nach rechts hingegen in die Zukunft vor.
Joshua Gill ist ein Meister der Selbstvermarktung – das sieht man auf den ersten Blick. Sein Bild ist professionell geschossen – auch das sieht man. Der Blick an der Kamera vorbei wirkt professionell, aber auch etwas unnahbar. Vergleichen Sie dieses Bild mit dem ersten Positivbeispiel von Frank Schnell. Beides sind gute Bilder, aber die Wirkung ist eine ganz andere.
Während Frank Schnell vor allem sympathisch und freundlich erscheint, wirkt Joshua Gill kompetent und professionell. Beide Bilder sind gut, aber die Zielgruppe ist eine völlig andere.
Zudem passt das Bild farblich zum Hintergrundfoto – beide Bilder haben einen dominanten Grünstich. Auch das ist Absicht, die beiden Bilder wirken wie aus einem Guss.
Für Unternehmensseiten gelten etwas andere Regeln.
Hier gehört nicht das Bild eines Mitarbeiters, sondern das Logo der Firma ins Profilbild. Doch auch hier können Sie optimieren. Achten Sie darauf, dass die Schrift im Bild nicht zu klein gerät und dadurch unleserlich wird.
Überhaupt empfiehlt es sich, ein Bild zu verwenden, das einen hohen Wiedererkennungswert hat.
Wissen Sie, was diese drei völlig unterschiedlichen Unternehmenslogos gemeinsam haben? Man erkennt sie auf einen Blick, denn sie alle haben eine ganz eigene Designsprache.
Demgegenüber stehen die typischen Logos mit schwarzer Schrift auf weißem Hintergrund. Das Problem mit solchen Schriftlogos ist, dass sie sehr wenig Wiedererkennungswert bieten.
Sehen Sie sich dieses Profillogo an. Können Sie lesen, was dort steht? Ich kann es nicht. Und jetzt stellen Sie sich vor, sie hätte eine ganze Liste solcher Logos vor sich – herausstechen würde da niemand.
Wenn der Beitrag Ihres Unternehmens im Feed zu sehen ist, und das Logo bloß etwas Schwarze Schrift zeigt, ist das suboptimal: Sie fallen nicht auf und andere LinkedIn-Nutzer können sich weniger leicht an Sie erinnern.
LinkedIn Marketing ist zu einem gewissen Teil auch repetitiv: Sie müssen mit Ihren Inhalten mehrere Berührungspunkte mit Ihren Interessenten schaffen – und je einfacher Sie und Ihr Unternehmen dabei in Erinnerung bleibt, desto besser. Deshalb sollten Sie herausstechen und auffallen, und das geht mit bunten und plakativen Unternehmenslogos deutlich besser als mit schwarz-weißen Textlogos.
Kleiner Tipp: Wenn Sie sich unsicher sind, welche Kontrastfarbe gut zu Ihrem bestehenden Design passt, können Sie Online-Tools wie http://colormind.io/ benutzen. Das Tool spuckt Ihnen automatisch zueinander passende Farbwerte aus.
Auch wenn es auf den ersten Blick simpel klingt: Das Profilfoto auf sozialen Netzwerken wie LinkedIn, XING, Facebook und Co. hat einen entscheidenden Einfluss auf Ihren Markenerfolg. Die Blickrichtung, die Nähe der Kamera, Lächeln oder nicht Lächeln, die Wahl der Kleidung – all das sind Elemente, die optimiert werden können, um das Maximum herauszuholen.
Aber gleichzeitig gilt auch: Machen Sie sich nicht verrückt. Ein freundliches Bild, das Sie in Ihrer Berufskleidung zeigt, ist schon ein sehr guter Start. Sie können den Spieß auch einfach mal herumdrehen: Wenn Sie etwas von sich selbst kaufen würden – wie müssten Sie dann aussehen, dass Sie sich für vertrauenswürdig halten?
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