Auf LinkedIn gibt es zwei eigenständige Kanäle für die Content-Veröffentlichung: persönliche Profile und Unternehmensseiten. Wir zeigen dir, wie und warum du beide Kanäle gezielt einsetzen solltest. Dabei teilen wir konkrete Beispiele aus der gegenwärtigen LinkedIn- und Content-Praxis, um dir zu zeigen, wie du relevante Inhalte strategisch platzierst, Reichweite aufbaust und Vertrauen gewinnst.

In diesem Artikel erfährst du:

  1. Warum LinkedIn kein Ort für Katzenvideos ist – und warum Unternehmen strategisch posten sollten
  2. Persönliches Profil oder Unternehmensseite? Die wichtigsten Unterschiede 
    1. Content-Praxisbeispiel: Start-Up Personio 
    2. Content-Praxisbeispiel: DAX-Konzern Siemens 
  3. Das persönliche Profil: Vertrauen durch Haltung & geschicktes Storytelling
    1. Content-Praxisbeispiel: Preisfehler & Kundenchaos im E-Commerce
    2. Content-Praxisbeispiel: Lucas Böse, „Der stotternde Designer”

LinkedIn: Kein Ort fĂĽr Katzenvideos

Rund 7,2 Millionen Menschen in Deutschland nutzen LinkedIn1 – doch viele Unternehmen schöpfen das Potenzial der Plattform nicht strategisch aus. 

Dabei ist das Netzwerk längst keine Nischenlösung mehr: LinkedIn erreicht laut Statista Consumer Insights zwar nur 12 % der deutschen Social-Media-Nutzenden – aber genau dort sitzen die Entscheiderinnen und Entscheider, nicht die Zeitvertreibenden. LinkedIn ist kein Ort für Katzenvideos – sondern für Karriere und Kapital.

Und trotzdem fehlt vielen Unternehmen eine klare Strategie: Sie posten mal auf dem Firmenprofil, mal auf den persönlichen Accounts von C-Level-Führungskräften oder Sales-Mitarbeitenden – und hoffen auf Sichtbarkeit. Doch die Frage ist nicht, ob man posten sollte, sondern wo welche Inhalte hingehören.

Wo poste ich was – und warum ist das überhaupt wichtig?

Viele fragen sich gar nicht, ob ein Beitrag besser über das persönliche Profil oder über die Unternehmensseite gepostet werden sollte. Dabei macht das einen großen Unterschied. Beide Kanäle haben unterschiedliche Aufgaben:

Das Unternehmensprofil zeigt die offizielle Seite der Firma. Das persönliche Profil zeigt die Menschen dahinter – ihre Gedanken, Erfahrungen und Meinungen.

Wenn beides gut zusammenspielt, wirkt die Kommunikation glaubwürdig und stark. Wenn man es falsch einsetzt, wirkt es schnell unklar oder unglaubwürdig – und die Chance, andere zu erreichen, geht verloren.

Gerade in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spaltung, wachsender EU-Skepsis und politischer Extreme erwarten Menschen von Unternehmen mehr als nur Produkte. Sie suchen Haltung und Orientierung –  von Unternehmen und ihren Mitarbeitenden. Ob beim Klimaschutz, bei gesellschaftlichen Themen oder bei politischer Verantwortung: Unternehmen und ihre Mitarbeitenden stehen mehr denn je gemeinsam in der Ă–ffentlichkeit..

Persönliches Profil oder Unternehmensseite? Die wichtigsten Unterschiede

Die Unternehmensseite: Unternehmenskommunikation und Kundenbindung

Auf dem Unternehmensprofil geht es um Relevanz, Konsistenz und Präsenz. Es ist die offizielle Online-Präsenz deines Unternehmen und der Ort für:

  • Produktkommunikation
  • Events & Meilensteine
  • Employer Branding & Recruiting
  • Branchenpositionierung

Wie das konkret aussehen kann? Ein Unternehmen, das diese Disziplin meisterhaft beherrscht, ist Personio.

Wir erwähnen Personio nicht nur als Vorzeigebeispiel – wir nutzen die Plattform auch selbst intern. Gerade deshalb schätzen wir die Kommunikation des Unternehmens: Sie trifft die Themen, die uns im Alltag begegnen. Ob es um verlässliche Lohnabrechnung, gut durchdachte Onboarding-Prozesse oder die Herausforderungen moderner Teamführung geht – wir wissen, wie viel strategisches Denken hinter dieser Software steckt. Und genau das spiegelt sich auch in ihrer LinkedIn-Präsenz wider.

Bildschirmaufnahme: LinkedIn-Feed von Personio

Personio ist ein junges Unternehmen aus München. Es wurde 2015 gegründet und ist seitdem stark gewachsen. Heute gehört es zu den bekanntesten Firmen in Europa, wenn es um digitale Lösungen für Personalabteilungen geht. Die Software hilft vor allem kleinen und mittelgroßen Unternehmen – zum Beispiel dabei, neue Mitarbeitende zu finden, Arbeitsverträge zu verwalten, Gehälter zu bezahlen oder neue Teammitglieder einzuarbeiten.

Das junge Unternehmen zeigt, wie moderne Kommunikation auf LinkedIn funktionieren kann:

  • Es gibt einen Podcast und einen Newsletter mit Ideen, Tipps und Meinungen rund um die Arbeitswelt.
  • Die Software wird leicht verständlich erklärt – mit klaren Hinweisen, wie man sie ausprobieren kann.
  • Es werden echte Geschichten erzählt, zum Beispiel ĂĽber Vielfalt im Team oder Frauen in der Technologie-Branche.
  • AuĂźerdem gibt es regelmäßig Treffen und Veranstaltungen, bei denen sich Menschen austauschen und vernetzen können.

Personio nutzt die Unternehmensseite, um eine durchdachte Markenwelt zu schaffen, die klar zeigt: Wir verstehen eure Probleme – und wir haben die Lösung. Dabei entsteht ein ehrliches, reflektiertes Bild eines Unternehmens, das mitten in gesellschaftlichen Fragen steht: Diversität, Arbeitskultur, globale Mobilität.

2. Beispiel: DAX-Konzern Siemens

Siemens ist eines der traditionsreichsten Technologieunternehmen Deutschlands – gegründet 1847 in Berlin. Heute zählt Siemens zu den größten Industriekonzernen der Welt mit Hauptsitz in München und Aktivitäten in mehr als 190 Ländern.

So zeigt der Konzern, wie große Unternehmen Vertrauen auf LinkedIn aufbauen können:

  • Es wird ĂĽber neue Technologien gesprochen – zum Beispiel ĂĽber kĂĽnstliche Intelligenz oder die Verbindung von Maschinen und IT.
  • Soziales Engagement wird sichtbar gemacht – etwa durch Freiwilligenarbeit der Mitarbeitenden oder Projekte mit Schulen.
  • Die Geschichte des Unternehmens wird erzählt – zum Beispiel, wie alles frĂĽher angefangen hat.
  • FĂĽhrungskräfte teilen Beiträge zu wichtigen Themen wie FirmenĂĽbernahmen oder Veränderungen im Unternehmen.
Bildschirmaufnahme: LinkedIn-Feed von Siemens

Siemens macht’s vor – mit Bravour: Auch eine traditionsreiche Unternehmensseite kann lebendig und relevant sein, wenn man sie nutzt, um Haltung und Verantwortung sichtbar zu machen. Besonders in der Siemens-Kommunikation wird deutlich, wie sehr Unternehmen heute als gesellschaftliche Akteure agieren. Die Frage ist nicht nur, ob ein Produkt funktioniert – sondern ob es zur Welt passt, die wir gestalten wollen.

Das persönliche Profil: Vertrauen durch Haltung & geschicktes Storytelling

Persönliche Profile sind individuelle Profile und keine Mini-Kanäle für Selbstvermarktung – sie sind Plattformen für zwischenmenschliche Beziehung und Networking. Hier funktioniert, was Nahbarkeit erzeugt:

  • Erfahrungen aus dem Alltag
  • Fehler, Learnings und echte Lösungswege
  • Meinungen zu Trends
1. Beispiel (anonymisiert & real): Ein Produkt. Ein Zahlendreher. Ein kleiner Fehler – mit großer Wirkung.

In einem unserer Onboarding-Gespräche schilderte uns der Geschäftsführer eines mittelständischen E-Commerce-Unternehmens ein Szenario, das (leider) kein Einzelfall ist:

Ein neuer Artikel sollte in den Online-Shop eingepflegt werden – Standardvorgang, nichts Besonderes.

Bei der Preisangabe passierte ein kleiner Fehler: Statt 100 Euro wurde der Artikel mit 10 Euro gelistet. Ein einfacher Zahlendreher – aber niemand bemerkte ihn. Es gab keine Kontrolle, kein Warnsystem, keine zweite Prüfung. Das Produkt ging so live.

Die Auswirkungen lieĂźen nicht lange auf sich warten:

1. Die Bestellungen stiegen plötzlich stark an.
2. Das Lager war ĂĽberfordert, der Versand kam nicht hinterher.
3. Kundinnen und Kunden beschwerten sich über lange Wartezeiten, Rückabwicklungen häuften sich.
4. Intern fĂĽhrte der Vorfall zu groĂźem Stress und einem massiven Vertrauensverlust.
5. Ein flaues GefĂĽhl, dass ein einziger Klick das ganze System ins Wanken gebracht hat.

Diese Geschichte wurde nie öffentlich erzählt – und genau das zeigt, wie groß das Potenzial von ehrlicher Kommunikation auf LinkedIn ist.

Warum wir sie (anonymisiert) aufgreifen? Weil solche Geschichten zeigen, worĂĽber auf LinkedIn gesprochen werden muss.

⚠️ Echte Risiken müssen thematisiert werden – wie in diesem Fall aus dem E-Commerce.
🧠 Greifbare Beispiele aus dem echten Leben helfen dabei, dass sich andere wiederfinden und dazulernen können.
🤖 Komplexe Probleme brauchen mehr als nur künstliche Intelligenz – nämlich menschlich-durchdachte, praxisnahe Lösungsstrategien.

Das Learning aus diesem Beispiel ist klar: Fehler sind Realität, und sie bieten eine große Kommunikationschance. Niemand ist vor Pannen sicher – doch wer offen über eigene Herausforderungen spricht, zeigt nicht nur Lernbereitschaft, sondern stärkt auch das Vertrauen in die eigene Person und Marke. Diese Art der „Fehlerkommunikation” ist keine Schwäche, sondern eine Form von Führungsqualität. Zudem zeigt sich, dass Storytelling nicht nur Erfolge braucht – gerade unangenehme Erfahrungen erzeugen Resonanz, weil sie authentisch und greifbar sind. Sie machen Unternehmen und Führungskräfte menschlicher und nahbarer, statt sie als perfekte, unerreichbare Entitäten darzustellen..

2. Beispiel: Lucas Böse alias „Der stotternde Designer”

Screenshot: LinkedIn Profil von Lucas Böse, "Der stotternde Designer"

Lucas Böse ist ein Logo- und Brand Designer aus Bremen in Deutschland, der seine persönliche Geschichte – u. a. mit einem Stottern aufzuwachsen – offen auf LinkedIn teilt. Besonders bemerkenswert: Er integriert das Stottern bewusst in seine Tonalität, etwa durch Formulierungen wie in seinem Slogan „Z-z-zeitsparende visuelle Identitäten für Unternehmen mit 5–10 Mitarbeitenden.“ 

Das wirkt auf den ersten Blick ungewöhnlich – ist aber hochgradig strategisch. Denn:

  • Es macht ihn unverwechselbar in einem stark gesättigten Markt.
  • Es zeigt, wie man authentische Kommunikation mit Markenbildung verbindet. Und es beweist: Verletzlichkeit kann ein Markenkern sein, wenn sie bewusst eingesetzt wird. 

Persönlichkeit ist kein Risiko, sondern eine Ressource. Gerade in einer zunehmend generischen Kommunikationswelt gewinnt, wer mutig, menschlich – und gleichzeitig professionell auftritt.

Vergleich: Was poste ich wo? – Einfach erklärt

Ideale Ergebnisse erzielst du, wenn du ganzheitlich denkst – und sowohl persönliche Profile als auch Unternehmensseite gezielt miteinbeziehst. Unternehmensseiten sollten mehr sein als nur ein Kanal für Produktinfos und -werbung. Sie sollen die Unternehmenskultur widerspiegeln, Werte zeigen und echten Mehrwert bieten. Wenn persönliche Stimmen – zum Beispiel von Mitarbeitenden oder der Geschäftsführung – diese Inhalte aufgreifen und mit eigenen Perspektiven ergänzen, entsteht ein authentisches Gesamtbild.

Was geteilt wirdWo es am besten hinpasst
Neue Produkte oder FunktionenAuf die Unternehmensseite – dort erfahren Kundinnen und Kunden, was es Neues gibt.
Branchenwissen oder StudienAuch auf die Unternehmensseite – das zeigt, dass das Unternehmen mitdenkt.
Eigene Meinungen oder LearningsAuf das persönliche Profil – z. B. von Mitarbeitenden oder der Geschäftsführung.
Fehler, aus denen man etwas gelernt hatEbenfalls aufs persönliche Profil – wirkt ehrlicher und nahbarer.
Zukunftsvisionen von der GeschäftsführungBeides ist möglich – je nachdem, ob es eher um die Person oder das Unternehmen geht.
Stellenanzeigen, Teamkultur, EinblickeAm besten auf der Unternehmensseite – ergänzt durch Posts der Mitarbeitenden.

Fazit

LinkedIn ist nicht der schnelle Austausch an der Bar – es ist der lange, tiefgehende Dialog am Tisch, bei dem Vertrauen wächst. Ausschlaggebend für den Erfolg ist die differenzierte Nutzung von persönlichen Profilen und Unternehmensseiten. Während Unternehmensseiten für eine konsistente Markenpräsenz, Unternehmens- und Produktkommunikation und strategische Meinungsbildung sorgen, bieten persönliche Profile die Möglichkeit, mit echten Geschichten, Erfahrungen und Meinungen zu punkten. So entsteht ein Dialog, der Vertrauen schafft und Nähe erzeugt.

Unternehmen wie Personio und Siemens zeigen, wie professionelle Kommunikation auf LinkedIn erfolgreich aussieht – dabei gelingt es ihnen, sowohl ihre Produkte als auch ihre Werte und Haltung transparent zu vermitteln. Gleichzeitig beweist die Präsenz von Einzelpersonen wie Lucas Böse, dass Authentizität und Mut zur Verletzlichkeit die Persönlichkeit einer Personal Brand nachhaltig prägen können. 

Zwar ist das Bewusstsein für die Bedeutung von LinkedIn-Marketing da – doch es fehlen die Ressourcen, um sie wirklich strategisch aufzubauen und regelmäßig umzusetzen. Oft gibt es niemanden, der sich um die Themenplanung kümmert, Beiträge schreibt oder die redaktionelle Abstimmung zwischen persönlichem Profil und Unternehmensseite übernimmt. Die Kommunikation bleibt reaktiv, statt gezielt auf Wirkung einzuzahlen.

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Quellenangabe

  1. Eigene Berechnung auf Basis von: Statista Consumer Insights, 2025. ↩︎

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