Das ist hier drin
Stell dir vor, du gehst Klamotten kaufen. Du betrittst den Laden, schaust dich um, probierst ein paar Sachen an und entscheidest dann, was du kaufen willst. Auf dem Weg zum finalen Kauf begleitet dich ein Verkaufsberater, der dich „führt“.
Im Marketing gibt es ein ähnliches Konzept, das den Weg beschreibt, den jemand von der ersten Aufmerksamkeit bis zum Kauf durchläuft. Das ist der sogenannte „Marketing Funnel“. Der Name ist Programm: strukturiert wie ein Trichter, ist er oben breit, um die Aufmerksamkeit vieler zu fangen, und verjüngt sich nach unten, wo die tatsächlichen Käufe stattfinden.
Dieses Modell hilft Marketern zu verstehen, wie sie ihre Strategien auf verschiedenen Stufen des Kaufprozesses anpassen können, um Interessenten effektiv in zahlende Kunden zu verwandeln.
Aber wie bei vielen traditionellen Dingen gibt es auch hier Raum für Innovation. Wir schauen uns an, was der traditionelle Funnel gut macht, wo seine Grenzen liegen und wie ein spannendes Alternativkonzept aussehen kann.
Der klassische Marketing Funnel ist wie ein großer Trichter. Oben kommen viele potenzielle Kunden rein, die von einem Produkt oder einer Dienstleistung gehört haben. Schritt für Schritt, durch verschiedene Phasen, werden es immer weniger, bis am Ende die tatsächlichen Käufe stehen. Klingt logisch, oder?
Aber hier gibt es ein paar Probleme, die der traditionelle Marketing Funnel nicht berücksichtigt:
Stell dir vor, wir drehen den bekannten Marketing-Trichter einfach um. Das klingt erst einmal überraschend, oder? Aber genau das ist die Idee hinter dem Alternativkonzept: die Umkehrung des Marketing Funnels. Dieses Konzept orientiert sich an einem Vorschlag von Salesforce.
Dabei konzentrierst du dich zuerst auf die Menschen, die schon fast bereit sind zu kaufen oder die zuvor einmal bei dir gekauft haben. Diese Menschen werden auch als „warme“ und „heiße Leads“ bezeichnet. Ein Lead ist einfach ein Fachbegriff für jemanden, der vielleicht bald dein Kunde wird.
Du hast eine Liste von Menschen, die schon einmal auf deiner Webseite waren oder die bereits etwas bei dir gekauft haben. Anstatt zu versuchen, immer neue Leute zu erreichen, sprichst du diese bekannten Gesichter erneut an.
Du könntest zum Beispiel:
Indem du dich auf den umgekehrten Marketing Funnel konzentrierst, gestaltest du das Kundenerlebnis viel persönlicher und relevanter. Stell dir vor, du bekommst Nachrichten und Angebote, die genau zu dem passen, was du magst und benötigst. Genau das erreichst du mit diesem Ansatz.
Aber es geht um mehr als nur Effizienz. Indem du auf die Bedürfnisse und Interessen deiner Kunden eingehst, baust du eine stärkere Beziehung zu ihnen auf. Es zeigt, dass du ihnen zuhörst und wertschätzt, was sie zu sagen haben. Diese Art von Aufmerksamkeit schafft eine tiefe Verbindung; Kunden entscheiden sich damit nicht nur einmal für dich, sondern bestenfalls immer wieder.
Die folgenden Schritte zeigen dir, wie du den umgekehrten Marketing Funnel nutzt. Es geht dabei darum, deinen (potenziellen) Kunden zur richtigen Zeit die richtigen Informationen zu geben. So machst du aus Interessenten schneller zufriedene Kunden.
Wie und auf welchen Kanälen sprichst du deine heißen Leads an? Hier erhältst du einige praktische Beispiele:
Erzähle deinen Leads von einem neuen Produkt, das genau ihr Problem lösen kann. Vielleicht hast du ein spezielles Angebot nur für sie.
Teile Geschichten von Kunden, die dein Produkt schon lieben. Das zeigt anderen, dass sie dir vertrauen können.
Mach eine spezielle Seite für Leute, die fast bereit sind zu kaufen. Zeige ihnen dort alles, was sie über dein Produkt wissen müssen und warum es die beste Wahl ist.
Wenn jemand Fragen zu deinem Produkt hat, antworte schnell und persönlich. Zeig, dass du da bist, um zu helfen.
Eine typische E-Mail-Nurturing-Sequenz im umgekehrten Funnel beginnt sofort mit dem Hard Offer, also dem direkten Angebot. Statt erst viele Informationen zu senden, sprichst du direkt die Bedürfnisse und Wünsche deiner Leads an. Mit gezielter Kommunikation baust du schnell Vertrauen auf und motivierst zum Handeln. Aber wie sieht das konkret aus?
CrazyEgg hat einen fünfstufigen Marketing-Trichter entwickelt, der damit beginnt, Leute über ihre Marke zu informieren. Dazu gehört Werbung auf Facebook oder durch Blogposts, die so geschrieben sind, dass sie bei Google ganz oben erscheinen.
Wenn jemand interessiert ist, bietet CrazyEgg an, dessen Website zu analysieren. Im nächsten Schritt stehen verschiedene Preisangebote zur Wahl. CrazyEgg pflegt die Beziehung zu potenziellen Kunden, indem nützliche E-Mails verschickt werden, bis diese schließlich bereit sind, einen Kauf zu tätigen. Was ihren Marketing-Trichter so erfolgreich macht, ist, dass sie bei jedem Schritt wirklich nützliche Angebote machen, einschließlich einer 30-tägigen kostenlosen Testphase.
Die Erfolgsgeschichte von LandCafe.pl zeigt, wie effektiv E-Mail-Marketing im Kontext eines umgekehrten Marketing-Funnels sein kann. Der Online-Shop für Spezialitätenkaffee setzte eine E-Mail-Bildungsserie ein und erreichte damit eine beeindruckende Verkaufsquote von 54 %. Das Ziel war, bei den Abonnenten des Newsletters ein stärkeres Bewusstsein für die angebotenen Kaffeeprodukte zu schaffen, Entscheidungen für den Kauf zu beschleunigen und den Gesamtverkauf zu steigern.
Die Strategie umfasste eine Willkommens-E-Mail-Reihe. Neue Abonnenten konnten so die Philosophie hinter der Marke und ihre Produkte besser kennenlernen. Die Kampagne startete mit einer Einführungs-E-Mail, die zur weiteren Informationsaufnahme über einen Blogbeitrag einlud. Nachfolgende E-Mails lieferten detaillierte Einblicke in das Produktangebot. Die abschließende E-Mail lockte mit einem Rabattgutschein, um den Online-Verkauf weiter anzukurbeln.
Der traditionelle Marketing Funnel hat sicherlich seine Berechtigung und bietet einen guten Rahmen für die Kundenakquise. Aber in einer Welt, die sich schnell verändert, ist es wichtig, auch über den Tellerrand hinauszuschauen. Das Konzept der Umkehrung des Funnels mit einem Fokus auf warme und heiße Leads, bietet eine effizientere und effektivere Methode, um die Conversionrate zu steigern.
Mehr Infos zum Thema Marketing Funnels und Content Marketing findest du auf unserer Website.